Einen kleinen Gruß mit den besten Wünschen für das Neue Jahr 2022 für die Gesundheit und das Wohlergehen sende ich hier mit dem Link:
Durch ein Stipendium vom Deutschen Musikrat war es mir möglich, 5-Minuten-Videos von allen ca. 80 Orgeln auf dem Gebiet des Kirchenkreises Jena vorzubereiten. Zusammen mit JenaTV entstehen davon jetzt zuerst nacheinander 31 Videos, wovon 4 - darunter auch ein Orgel Gruß aus Nerkwitz - zwischen den Jahren eingestellt wurden. Am Ende des Jahres der Orgel begann damit eine Dokumentation des großen Intrumentenschatzes im Kirchenkreis, auf den wir sehr stolz sein können und den ich mir vorgenommen habe, zu pflegen und zu schützen.
Den Fortgang kann man auch auf meiner Website verfolgen.
Ein großer Dank für die wundervolle Zusammenarbeit geht an das Team von JenaTV!
Ganz herzlich grüßt
Dietrich Modersohn
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www.dietrich-modersohn.de
(Fotograf: Erhard Döpel, Nerkewitz)
Hier sollen künftig Veranstaltungen in der Gemeinde aufgeführt werden
In der Regel: monatlich bzw. alle zwei Monate um 10:30 Uhr am zweiten Sonntag im Monat
Immer die aktuellen Termine >>> hier
Offene Kirche (vorerst): 10:00 - 18:00 Uhr (am Wochenende)
Kirchenvorstand: Erhard Döpel, Karla Körbs
Ev.-luth. Pfarramt Altengönna
Telefon: 036425 / 22271
E-Mail: kgv-vierzehnheiligen@kirchenkreis-jena.de
Die Außentreppe der Kirche Nerkewitz war nicht mehr sicher begehbar. Die Steinstufen hatten sich abgesenkt und die Holzkonstruktion war an vielen Stellen von Schädlingen zerfressen und von Fäulnis zersetzt. Deshalb hat sich die Kirchgemeinde entschlossen, die Treppe instand zu setzen.
Bei den aufwändigen Genehmigungsverfahren hatten wir kompetente Unterstützung und Beratung durch die Kirchmeisterin, Frau Eberhardt. Nachdem auch der Finanzierungsplan stand, konnten Ende Oktober 2020 die Bauarbeiten beginnen.
In Eigenleistung haben zunächst fleißige Helfer aus dem Ort das Dach des Vorbaus abgedeckt und die morsche Holzkonstruktion abgetragen und entsorgt. Anfang November rückten die Arbeiter der Firma Hausmeisterservice André Natusch aus Bürgel an, um mit den Steinarbeiten zu beginnen. Die Steine wurden vollständig abgetragen und ein neues Fundament wurde gelegt. Danach wurde die Steintreppe in ihrer ursprünglichen Form wieder errichtet.
Die Bereitstellung und Errichtung des Gerüstes für die Zimmerarbeiten erfolgten wiederum in Eigenleistung durch engagierte Helfer aus dem Dorf. Anfang 2021 begannen die Arbeiten an der Holzkonstruktion durch die Tischlerei Sven Michaelis aus Golmsdorf. Sie erneuerten das gesamte Balkenwerk und die beiden Holztreppen. Der Farbanstrich der Holzkonstruktion erfolgte wiederum in Eigenleistung.
Nach Abschluss der Holzarbeiten deckte Jörg Weser vom Hausmeisterservice Natusch das Vordach mit den ursprünglichen Ziegeln wieder ein.
Abschließende Feinarbeiten wurden wieder in Eigenleistung erbracht.
Die Finanzierung erfolgt teilweise über Zuschüsse vom Kirchenkreis und vom Jenaer Kirchbauverein. Ein weiterer Teil wurde aus Spendengeldern bestritten, die in der Vergangenheit für unsere Kirche angespart wurden. Wir sind allen Spendern sehr dankbar und zuversichtlich, dass wir den Rest, der über eine Anleihe zwischenfinanziert wurde, durch künftig eingehende Spenden bald zurückzahlen können. Wir hoffen deshalb auf weitere Spenden für die Kirche Nerkewitz auf das Konto des Kirchgemeindeverbandes Vierzehnheiligen.
Das Bauprojekt an der Kirche St. Georg in Nerkewitz wurde am 20.06.2021 in einem Freiluftgottesdienst offiziell abgeschlossen. Es waren Mitglieder des Vorstandes des Jenaer Kirchbauvereins zu Gast, die uns ihre Förderplakette überreichten.
Vielen Dank an alle Unterstützer!
Fotograph - Erhard Döpel:
Die ersten Stufen sind gesetzt ...
Dank starker Hände geht es voran!
Die Steinarbeiten sind kurz vor dem Abschluß. Lediglich eine kleine Ecke des Podestes muss noch gepflastert werden die Fugen geglättet werden.
An der Kirche in Nerkewitz wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach gebaut. Der gotische Chorturm wurde vermutlich um die Zeit der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes (1044) als Wehrturm errichtet.
Das Kirchenschiff wurde im 16. Jahrhundert angebaut. Auf dem Bogen über der Tür zur Südempore ist die Jahreszahl 1554 eingemeißelt. Zu dieser Zeit gehörte Nerkewitz zur Komturei Zwätzen des Deutschritterordens.
Hiervon zeugt auch ein Grabstein des Deutschritters Johannes Schmalz an der Stufe zum Chorraum aus dem Jahre 1562. Die heutige barocke Gestalt erhielt die Kirche nach ihrem letzten Umbau um 1720.
Im Zeitraum von 1984 bis 1986 wurde der gesamte Kirchenraums restauriert. Dabei wurden auch die vormals übermalten Wandmalereien freigelegt und restauriert. Aufgrund eines Befalls mit dem Hausbock musste im Jahr 2011 der Dachstuhl des Kirchturms teilweise erneuert werden. Im Jahre 2019 wurde wegen starken Anobienbefalls (bekannt als Holzwurm) am Kanzelaltar eine Begasung des Kircheninnenraumes durchgeführt. Im gleichen Jahr wurden die Dachgauben saniert. Als nächste dringliche Maßnahme ist die Sanierung des äußeren Aufgangs geplant.
Ein Kleinod der Nerkewitzer Kirche sind die figürlichen mittelalterlichen Wandmalereien im Chorraum. Sie entstanden wahrscheinlich an der Wende vom 14. auf das 15. Jahrhundert. Für die damals des Lesens unkundigen Gottesdienstbesucher schufen sie an der Ostwand den liturgischen Rahmen für das Messgeschehen am Altar.
Ganz oben eine Darstellung des Weltgerichtes: Christus mit dem Richtschwert im Mund, umrahmt von Posaune blasenden Engeln. An der Nordwand werden in mehreren übereinander liegenden Registern das Leben und die Leiden Christi illustriert. In der teilweise verblassten Malerei sind u. a. das letzte Abendmahl, der Judaskuss und der Tod des Judas noch gut zu erkennen. In der Spitze der Südwand wird der Namenspatron der Kirche, der heilige Georg, im Kampf mit dem Drachen bei der Rettung der Königstochter dargestellt. Im Register darunter erkennt man die fünf törichten Jungfrauen. Durch das in die Südwand nachträglich eingebrachte Fenster wurde die Darstellung der klugen Jungfrauen zerstört (Erläuterungen zur Seccomalerei, TLDA Erfurt).
Zur barocken Innenausstattung des Kirchenraumes gehört der Kanzelaltar des Neuengönnaer Zimmermanns Zacharias Richter aus dem Jahre 1721. Unter dem oberen Gesims befindet sich die kuriose Inschrift "Zu dieser Cantzel hat die Gemeinde Nerkewitz 40 Florin (Goldgulden) hinterleget". Die Orgel wurde im Jahr 1776 wahrscheinlich vom Orgelbaumeister Johann Georg Molau aus Großbrembach errichtet.
(Text und Fotos: Erhard Döpel)